Die Idee

Rund 200 Kilometer nördlich des Polarkreises spannt die Brooks-Range von Osten nach Westen durch ganz Alaska. Es ist eine der abgelegensten Gebirgsketten der Welt: Nur zwei isolierte Inuit-Dörfer bilden Aussenposten der Zivilisation. Der westliche Teil der Brooks-Kette gehört zum "Gates Of The Arctic National Park", der in den letzten 10 Jahren so viele Besucher verzeichnete wie der Grand Canyon in einer durchschnittlichen Woche. All dies sind optimale Zutaten für ein tolles Abenteuer und was gäbe es besseres, als gleich die ganze Kette zu traversieren?

Route

Am 7. Juni wird uns ein speziell ausgestattetes Kleinflugzeug an der kanadischen Grenze (rechter Bildrand) aussetzen. Vor uns liegen dann 1‘100 Kilometer Fussmarsch und 600 Kilometer in einem aufblasbaren Boot. Das gefährlichste an Trekkings in der Brooks Range sind Flussquerungen. Um dieses Risiko zu minimieren, werden wir von dort immer möglichst nahe an der Wasserscheide entlang wandern, wo die Flüsse noch klein sind. Nach rund 24 Tagen werden wir den Dalton-Highway erreichen, der als einzige Strasse durch das Gebirge führt. Von dort wandern wir zur Inuit-Siedlung am Anaktuvuk-Pass und dann zum Quell-Gebiet des Noatak-Rivers, das wir nach rund 46 Tagen erreichen werden. Das ergibt einen Tages-Schnitt von rund 24km - was auf Wanderwegen relativ problemlos machbar wäre, erfordert in der sumpfigen Tundra Marschzeiten von 10-12 Stunden pro Tag. Den Noatak-River werden wir dann auf fast seiner gesamten Länge von 675km mit einem aufblasbaren Boot befahren. Nach rund 60-65 Tagen werden wir dann den Ozean bei der Ortschaft Kotzebue erreichen - das Ende der Tour.



Pure Wildnis

Rund 200km nördlich des Polarkreises wandernd, werden wir keine Wege vorfinden und auf der gesamten Strecke nur zwei kleine Inuit-Siedlungen passieren. Die Gegend wartet mit vielen Herausforderungen auf: Es gilt in der sumpfigen Tundra schnell vorwärts zu kommen, unzählige Flüsse zu durchqueren und teilweise schneebedeckte Pässe zu passieren. Das Wetter in der Brooks Range ist extrem unberrechenbar: Von Temperaturen um die 25 Grad bis Schneefall ist alles möglich und Wetterwechsel passieren extrem schnell. Da die Sonne nie untergeht, hat die Tageszeit nur einen beschränkten Einfluss auf die Temperaturen: In der offenen Tundra ist man nicht nur Stürmen schutzlos ausgesetzt, es kann auch sein, dass die Sonne die ganze Nacht ans Zelt brennt.
Die Brooks Range beheimatet viele Wildtiere, unter anderem Grizzly- und Schwarzbären, Elche, Wölfe, Luchse und viele mehr. Zu unserer Sicherheit werden wir Pfefferspray auf uns tragen und nie Nahrung im oder um das Zelt aufbewaren oder zu uns nehmen. Eine Schusswaffe tragen wir allerdings nicht auf uns.



Ernährung

Da wir Nahrung für bis zu 12 Tage tragen müssen, ist das primäre Ziel einfach: Möglichst leicht. Pro Tag und Person tragen wir 4000-4500 kCal mit, womit wir unser Körpergewicht mehr oder weniger halten sollten. Um eine Packdichte von rund 4'400kCal/kg zu erreichen, müssen wir uns fettreich ernähren - reine Kolenhydrate haben eine Kaloriendichte von nur 4'100kCal/kg.
Morgenessen: Milchpulver, Granola-Müesli und Haferflocken, die wir mit Mandel- und Erdnussbutter anreichern.
Während dem Wandern: Viele Nüsse, M&M, Riegel, Schokolade, Blevita, Trockenfleisch, getrocknete Früchte & Beeren usw.
Nachtessen: Dehydrierte Menüs (warme Mahlzeit), Instant-Nudeln




Minimaler Support von Aussen

Neben Verpflegungen im Inuit-Dorf auf dem Anaktuvuk-Pass sowie am Dalton-Highway, werden wir für die gesamte Strecke nur 2 Versorgungsflüge in Anspruch nehmen. Dies bedeutet, dass wir mit einer Rucksackladung bis zu 270km in anspruchsvollem Gelände zurücklegen werden.



Rekorde

Mit 24 Jahren wären wir die jüngsten Personen überhaupt und unter den ersten Europäern, welche die gesamte Brooks Traverse von der Kanadischen Grenze bis zur Beringstrasse erfolgreich meistern.